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Ungewisse und zögerliche Dekarbonisierungsstrategie der STEAG

June 01, 2023
Jonathan Bruegel
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Key Findings

Eine Strategie für den Ausstieg aus der Kohleverstromung ist bei STEAG bisher nicht erkennbar. Dies lässt Bedenken aufkommen, dass die derzeitige 4,1-GW-Kohleverstromung bis 2038 weiterläuft – dem neuen vorgeschlagenen Kohleausstiegsziel gemäß der deutschen Energiewende.

 

Vermutlich hat STEAG bisher keinen Plan für den Ausstieg aus der Steinkohleverstromung. Und noch ist ungewiss, ob die Geschäftsführung im Frühjahr 2023 wie geplant eine robuste 

Der angekündigte Verkauf des Unternehmens betätigt, dass die  (ausstehende) Ausstiegs strategie der Geschäftsführung kurzlebig sein wird und der neue  Käufer die vorhandenen Kohlekraftwerke weiterführt.

 

Zusammenfassung 

Diese Analyse beschäftigt sich mit dem Fall des deutschen Stromerzeugers Steinkohlen Elektrizität AG (STEAG), der von einem Stadtwerke-Konsortium gehalten wird und dessen  Stromerzeugung fast ausschließlich aus Kohle erfolgt.

Seit den 1930ern erzeugt die STEAG im deutschen Ruhrgebiet Strom aus Steinkohle und betreibt  Kraftwerke in Nordrhein-Westfalen, Saarland und Baden-Württemberg. 

In den vergangenen Jahren hat die STEAG ein Wärmekraftwerk auf den Philippinen teilweise  veräußert. Das Unternehmen besitzt und betreibt weiterhin Steinkohlekraftwerke in der Türkei und in  Kolumbien. Obwohl es bei einer Stilllegungsauktion drei Zuschläge bekommen hat, wurde bisher nur  ein einziges deutsches Kohlekraftwerk stillgelegt. Heute produziert STEAG noch 4,1 Gigawatt (GW)  Kraftwerksleistung, ohne dass Stilllegungstermine geplant sind. 

Das Unternehmen wurde kürzlich in zwei Geschäftsbereiche aufgeteilt: ICONY GmbH, die sich  erneuerbaren Energien und Netzinvestitionen verschrieben hat, und STEAG Power GmbH, die das  Kraftwerksgeschäft mit sämtlichen vorhandenen Kohlekraftwerken bündelt. 

Das Unternehmen bereitet sich perspektivisch auf den Ausstieg aus der Steinkohleverstromung vor,  hat jedoch noch keinen entsprechenden Plan veröffentlicht. Erst Ende 2022 wurde die  Ausstiegsstrategie eingeleitet, die bislang nicht von konkreten Dekarbonisierungszielen geprägt zu  sein scheint. 

Das Unternehmen hat in den letzten zehn Jahren größtenteils Verluste verzeichnet. Die sechs  Stadtwerke, die Eigentümer der STEAG sind, haben Ende 2022 entschieden, das Unternehmen zu  verkaufen. Sie hoffen, von den hohen Energiepreisen zu profitieren, die die Investition für Käufer  attraktiver machen könnte. Der Verkaufsprozess wird voraussichtlich im Mai 2023 starten. 

Sorgen bereitet, dass der neue Käufer nicht aus der Kohleverstromung auszusteigen plant, sondern  die Laufzeit der Kohlekraftwerke verlängern möchte, bis er von der Bundesnetzagentur zur  Stilllegung gezwungen wird. 

Ziel dieses Papiers ist die Forderung einer Neubewertung der Unternehmensveräußerung bzw. die  Sensibilisierung für einen verantwortungsvollen Verkauf, der die öffentliche Zusicherung  voraussetzen sollte, die Kohleausstiegsstrategie der STEAG umzusetzen.

Abbildung 1: STEAG-Kraftwerke nach Technologie (Megawatt), einschließlich ICONY Anlagen 

Abbildung 1: STEAG-Kraftwerke nach Technologie (Megawatt), einschließlich ICONY Anlagen

Quelle: Enerdata. Übersetzung hinzugefügt.

Die Daten oben zeigen, dass die meisten Kraftwerke der STEAG Kohlekraftwerke sind (4 GW). Der Ausbau der Solarenergie fällt unter die Zuständigkeit von ICONY (ein separater Geschäftsbereich von STEAG Power).

Read the full report: Ungewisse und zögerliche Dekarbonisierungsstrategie der STEAG

Read the English version of the report: STEAG’s Uncertain and Slow Decarbonisation Strategy

Jonathan Bruegel

Jonathan Bruegel is a power sector analyst for IEEFA’s Europe team. Before joining IEEFA, Jonathan worked more than 20 years in the energy sector and became an expert on power markets worldwide working for several power generation utilities.

His fields of expertise are conventional/renewable power generation, power storage, hydropower optimization, power market ancillary services, green hydrogen and LNG.

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